Hinsichtlich der Nährstoffversorgung machen wir jedes Jahr so ziemlich alles gleich, die Rosen werden immer im November mit ein bis zwei Schaufeln dunklem Kompost angehäufelt.
Der Rosenschnitt erfolgt bei uns im März, auch immer zur gleichen Zeit. Daran sollte das unterschiedliche Wachstum unserer Rosen also auch nicht liegen.
Aber was ist es dann ?
Wir haben beobachtet, dass natürlich die Regenmenge im zeitigen Frühjahr, oder auch das Abschmelzen der Schneedecke im Februar eine große Auswirkung auf den Frühjahrsstart der Rosen hat. Ausreichend Wasser im Frühjahr ist also sicherlich förderlich für ein tolles Rosenjahr.
Aber dann unterscheiden sich die Jahre.
Einmal explodieren die Rosen regelrecht. Ein anderes Jahr kommen nur dünne, kleine Triebe zum Vorschein und auch die Blütenpracht lässt zu wünschen über.
Ist es die Sonne, die fehlt ?
Rosen sind Sonnenkinder. Ein, zumindest teilweiser, Sonnenstandort ist Grundvoraussetzung fur ein gutes Rosenwachstum. Ist das Frühjahr also verregnet, fehlt es also nicht an Wasser, sondern an Licht.
Wir haben beobachtet, dass Rosen in Jahren besonders gut gedeihen, in denen das Frühjahr, also bis etwa Mitte Mai, eher trockener ist. So haben Schädlinge und auch die Pilzkrankheiten weniger Chance sich einzunisten.
Mit Wasser kann man nachhelfen, mit Licht schon schwerer.
Rosen in trockenen Perioden zu wässern macht nicht in allen Fällen Sinn. Rosen sind ja bekanntlich echte Tiefwurzler. Die Wurzeln ausgewachsener Exemplare können bis zu 3m tief reichen, aber auch erst vor einigen Jahren gepflanzte Rosen haben mit Sicherheit bereits bis etwa 1m tief gewurzelt, sofern dies der Boden zulässt.
Aber auch schon im Herbst ist ein weiters Gießen nicht unbedingt von Vorteil. Die Rosen kennt in wärmeren Gebieten eigentlich keine Winterpause. Sie verlangsamt bei tieferen Temperaturen, also so ab 6°C, nur ihren Stoffwechsel und macht ihre Winterpause also nur aufgrund der Temperatur- und Lichtverhältnisse in unseren Wintern.
Gießen im trockenen Spätherbst ?
Solange die Boden-Temperaturen im Plusbereich liegen verlegt die Rose ihr Wachstum in der Winterzeit sozusagen in den Boden. Dies ist ja auch der Grund warum man bis Mitte November ohne weiteres noch wurzelnackte Rosen pflanzen kann.
Diese wurzeln dann in den folgenden Wochen bis Weihnachten noch ein und starten dann erst im nächsten Frühjahr oberirdisch.
Aufgrund des eingeschränkten Wachstums im Winter ist also ein Gießen von bereits eingewurzelten Rosen überhaupt nicht nötig.
Anders sieht es bei kurz vor dem Winter gepflanzten Rosen aus. Hier ist ein gelegentliches Wässern durchaus angebracht sofern der Boden offen ist.
Zu wenig Licht und Sonne ?
Ab und an kann man natürlich prüfen ob vielleicht die ein oder andere Staude oder Hecke zu hoch geworden ist und den Rosen das Licht nimmt.
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Auch das Freischneiden der unteren Äste von großen Bäumen mag ein geeignetes Mittel sein um das Lichtangebot für Rosen, aber auch für die unter den Bäumen liegende Rasenflächen, zu verbessern.
Was kann Dünger bewirken ?
Über die Sinnhaftigkeit von Düngergaben für Rosen ist schon viel geschrieben worden. Wir beschränken uns bei unseren Rosen auf ein bis zwei Schaufeln gereiften, fast schwarzen, Kompost im November, mit dem wir die Rosen auch gleich ein Bisschen anhäufeln. Neu gepflanzte Rosen erhalten ins Pflanzloch eine Hand voll Hornspäne. Das hat bei uns immer ausgereicht.
Fazit:
Nach unserer Beobachtung gibt es einfach Jahre, die sind ein ausgesprochenes Rosenjahr, und Jahre, die sind einfach kein Rosenjahr. Der Verlauf des Frühjahrs, die richtige Regenmenge zur richtigen Zeit und auch vielleicht ein Händchen voll Rosen-Glück bestimmen jedes Jahr aufs Neue, ob sich die Rosenpracht nun einstellt, oder auch nicht. Wir wünschen allen Rosenliebhabern ein erfolgreiches und blütenreiches nächstes Rosenjahr.