--> auch hilfreich: Bücher über das Vermehren von Pflanzen allgemein*
Rosen mit Stecklingen vermehren - Schritt für Schritt Anleitung
1.) Die richtige Auswahl des Stecklings
Der erste wichtige Schritt ist die richtige Auswahl des Rosenstecklings. Wir schneiden unsere Stecklinge immer dann, wenn die Rose entweder voll in Blüte ist, oder gerade zum Verblühen übergeht. Dies ist der ideale Zeitpunkt, also je nach Vegetationsfortschritt Anfang Mitte Mai bis Mitte Juli. Bei der Auswahl des Stecklings ist zu beachten, dass mindestens 4 freie Augen auf dem Steckling zu finden sind, Es eignen sich daher eher längere Stecklinge in einer Dicke von 6-8mm, also etwa in Bleistiftstärke. Stecklinge können eher etwas dünner sein, sollten jedoch keinesfalls stärker als 10mm im Querschnitt sein.
2.) Das Abtrennen der Blüte
Der nächste Schritt ist das Abschneiden der Blüte etwa 2-3cm über dem obersten freien Auge der Rose. Als ein freies Auge an einer Rose bezeichnet man jene Stelle, an der ein Blatt ansetzt und noch kein Trieb heraussewachsen ist.
Aus diesem obersten Auge wird der Rosensteckling später austreiben und sich die neue Rose entwickeln.
3.) Das Entfernen der unteren Blätter
Als nächster Schritt folgt das Entfernen der unteren Blätter. Diese werden einfach vom Steckling abgezogen, bzw. abgebrochen.
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Es wird benötigt um der Pflanze in der ersten Zeit eine Assimilierung zu ermöglichen und ernährt den Steckling in der ersten Zeit bis die ersten Wurzeln wachsen.
4.) Das Reduzieren des obersten Blattes
Meist besteht das Rosenblatt aus 5 oder 7 Blättern. Würden wir alle Blätter an dem Steckling lassen wäre die Verdunstung über diese Blätter in der Anfangszeit zu stark und der Rosensteckling würde austrocknen. Deshalb reduzieren wir das Rosenblatt auf 3 Blätter. (siehe roter Kreis).
5.) Das Abbrechen der Dornen
Als Nächstes folgt das Abbrechen der Dornen am Rosensteckling mit der Hand. Dies hat folgenden Grund: Würden wir die Dornen am Steckling belassen und ihn dann in die immer feuchte Erde stecken könnten diese eigentlich toten Pflanzenteile unter der Erde faulen und so das Anwachsen von Wurzeln erschweren.
6.) Wir stecken immer 3 Stecklinge
Natürlich könnte man auch nur einen Steckling einer Rose machen. Wir machen aber immer, falls wir genug "Material" haben, 3 oder 4 Stecklinge der gleichen Sorte in einen Topf. Sollte doch einmal ein Steckling nicht bewurzeln erhalten wir durch die übrigen 2 Stecklinge immer noch eine buschige Rose.
7.) Die Stecklinge kommen in einen hohen Rosentopf
Ein hoher Rosentopf, idealerweise mit 4 Liter Größe, wird mit normaler Blumenerde gefüllt. An die Erde stellen sich keine besonderen Anforderungen, es genügt normale, günstige Sackerde aus dem Baumarkt. Auch normale Gartenerde, z.B. von Maulwurfshügeln genommen, ist bestens geeignet.
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8.) Das oberste Auge schaut aus der Erde
Die Stecklinge werden so tief in den Topf gesteckt, dass das oberste Auge mit dem zugeschnittenen Blatt etwa 2cm aus der Erde schaut. Alle anderen 2-3 Augen sind unter der Erde. Aus den unter der Erde liegenden Augen entwickeln sich die neuen Wurzeln der Rose. Aus dem obersten, herausragenden Auge wächst der neue Rosentrieb. Auch sind die Stecklinge mit einem gewissen Abstand zum Topfrand zu stecken (3-4cm). Zu nahe am Topfrand gesteckte Stecklinge können leicht austrocknen, wenn sich der dunkle Topf in der Sonne erwärmt.
9.) Das Angießen ist sehr wichtig
Jetzt wird der Topf sehr gut angegossen. Gießen sie mehrmals an um sicherzustellen, dass wirklich die gesamte Erde im Topf befeuchtet wurde. Außerdem ist durch ein mehrmaliges Angießen sichergestellt, dass der Steckling vollständig mit feiner Erde umgeben ist.
10.) Jetzt ist der Steckling eigentlich schon fertig
Wenn man ein Glashaus* besitzt ist der Steckling schon fertig. Einfach ins Glashaus auf einen schattigen Platz stellen. Eventuell noch eine Beschriftung mit einem Kunsttoffschild anbringen und fertig ist der Rosensteckling.
Für alle die kein Gewächshaus* besitzen haben wir noch einen andere Lösung. Wir bauen für jeden Rosensteckling ein eigenes, kleines Treibhaus. Dazu wird normaler Elektrodraht wie im Bild links zurechtgebogen und an den 4 Ecken des Topfes in die Erde gesteckt. Dies ist das Schutzgerüst für den aufwachsenden Steckling.
11.) Plastiktüte als Treibhaus
Nun stülpen wir eine durchsichtige Plastiktüre (z.B. ein 6lt Gefrierbeutel) über unser Drahtgerüst. Wichtig dabei ist, dass die Tüte innerhalb des Topfes eingesteckt wird. So kann das Gießwasser oder auch Regen in den Topf gelangen und die Tüte wirkt nicht wie ein Regenschirm.
12.) Treibhaus-Tüte an den Ecken anschneiden
Damit sich ein günstiges Klima unter der Plastiktüte entwickeln kann, und der Steckling nicht unter dem Plastik zu schimmeln beginnt schneiden wir an den oberen Ecken der Tüte noch eine kleines Stück schräg ab. So entsteht zwar ein Treibhausklima, es besteht aber noch ein gewisser Luftaustausch.
Anschließend noch an einen schattigen Platz im Garten stellen und schon nach 2-3 Wochen wird aus dem obersten Auge ein kleiner Trieb wachsen.
Die besten Erfolge beim Bewurzeln haben wir im Glashaus* erzielt, insbesondere da wir dort auch mit Gardena-Nebeldüsen* gießen. Der feine Sprühnebel und die damit verbundene hohe Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus sind ideale Voraussetzungen für das Antreiben der Rosenstecklinge.
Nach einem Winter im Gewächshaus sind die Rosenstecklinge im Frühjahr bereit zum Auspflanzen. Über eine Handvoll Hornspäne freuen sie sich dann besonders.
--> auch hilfreich: Bücher über das
Vermehren von Pflanzen allgemein*
Auch Lavendel, eine der beliebtesten Begleitpflanzen von Rosen, lässt sich hervorragend durch Stecklinge vermehren.
Dazu folgende Anleitung: Lavendel vermehren durch Stecklinge
Allgemeines zur Rosenpflege findet ihr hier.