Die Lederwanze - Coreus marginatus im Garten: Netter Gefährte oder harmloser Mitbewohner?
In vielen Gartenparadiesen begegnet man allerlei Insekten, die zunächst bedrohlich wirken können – und doch entpuppt sich ihre Rolle oft als essenzieller Bestandteil des natürlichen Gleichgewichts. Insbesondere die Lederwanze Coreus marginatus sorgt gelegentlich für Gesprächsstoff. Doch wie gefährlich ist sie wirklich für unsere Rosen?
Ein erster Blick auf den ungewöhnlichen Gartenbewohner
Die Coreus marginatus ist ein interessanter Vertreter der Insektenwelt. Mit ihrer charakteristischen Flügelmusterung und robusten Statur fällt sie sofort ins Auge. Anders als man vielleicht vermuten könnte, ist diese Wanze nicht darauf spezialisiert, Rosen zu schädigen. Vielmehr zeigt sie eine Vorliebe für bestimmte andere Pflanzenarten, was sie zu einem zufälligen Besucher in der Nähe von Rosen macht.
Ernährungsgewohnheiten – Was steht auf dem Speiseplan ?
Kernpunkt der Lebensweise der Coreus marginatus ist das Saugen von Pflanzensäften. Dabei richtet sich ihr Appetit vor allem auf verschiedene krautige Pflanzen, insbesondere Arten, die in den Bereichen Ampfer oder Knöterich angesiedelt sind. Rosen hingegen gehören nicht zu ihren bevorzugten Nahrungsquellen. Auch wenn eine Wesentliche oder gelegentliche Berührung mit der Rose nicht gänzlich auszuschließen ist, passiert dies in aller Regel zufällig und ohne nachhaltige Schäden.
Wesentlich gefährlicher sind da die Rollblattwesepe, der Gartenlaubkäfer (auch Junikäfer genannt), und Raupen von Faltern und Schmetterlingen.
Die Rolle im natürlichen Gartennetz
So unscheinbar manche der kleineren Gartenbewohner erscheinen mögen, sie tragen doch zur Stabilität und Vielfalt des Ökosystems bei. Die Lederwanze spielt im natürlichen Kreislauf eine wichtige Rolle, indem sie zur Kontrolle bestimmter Pflanzenpopulationen beiträgt. Gleichzeitig findet sie in einem etablierten Garten häufig in Verbindung mit anderen nützlichen Insekten ihren Platz, die gemeinsam für das natürliche Gleichgewicht sorgen. Dieses Miteinander ist ein Zeichen einer lebendigen und gesunden Gartenwelt.
Was tun, wenn man die Wanze entdeckt?
Sollte man doch einmal vermehrt auf Lederwanzen stoßen, ist in den allermeisten Fällen kein störungsbedürftiges Handeln notwendig. Es genügt, das natürliche Geschehen zu beobachten. Falls der Verdacht auf einen Befall entsteht, kann man auf das Vorkommen natürlicher Fressfeinde – wie etwa bestimmte Käferarten – vertrauen, die stets zur Reduktion der Population beitragen. Eine chemische Intervention erweist sich dabei fast immer als überflüssig. So bleibt der Garten im Kleinen im Gleichgewicht und verliert nicht an natürlicher Vielfalt.
Die Auseinandersetzung mit der Coreus marginatus zeigt: Nicht jedes Insekt, das den Garten betritt, stellt einen Schädling dar. Vielmehr handelt es sich häufig um einen kleinen Akteur in einem weit verzweigten Netzwerk natürlicher Wechselwirkungen. Rosen sind also nicht in besonderer Weise von den Aktivitäten dieser Lederwanze bedroht. Wir können vielmehr lernen, solche Begegnungen als Teil eines lebendigen Ökosystems wertzuschätzen – als einen faszinierenden Ausschnitt der Natur, der uns täglich aufs Neue zeigt, wie vielschichtig und robust das Zusammenspiel aller Lebewesen ist.